Regenwasserrückhalte- und Versickerungsanlage Regenbogenschule Taucha

Regenwasserrückhalt Regenbogenschule

Die Stadt Taucha errichtete 2019/2020 eine moderne Regenwasserrückhalte- und Versickerungsanlage auf dem Schulhof der Regenbogengrundschule Taucha mit dem Ziel des verantwortungsvollen Umgangs mit anfallendem Regenwasser und der Schadensvorbeugung im Starkregenfall. Besonderheit hieran ist, dass die Anlage multifunktional durch die Kinder als Spielfläche genutzt werden kann. 

Hauptbeweggrund war die verstärkte Kanalbelastung in diesem Gebiet durch die Erweiterung der Regenbogenschule. Das technische Bauwerk hat ein Volumen von 76 Kubikmetern und eine Größe von circa 300 Quadratmetern. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit den Kommunalen Wasserwerken Leipzig und der unteren Wasserbehörde des Landratsamtes Nordsachsen umgesetzt. An der Planung wurden auch der Elternrat sowie die Hort- und Schulleitung aktiv beteiligt. Erstellt wurde sie von einem lokalen Planungsbüro. Im Rahmen von Baustellenbesichtigungen informierte der zuständige Bauleiter die Anwohner über das Bauwerk und den Nutzen. Zeitungsartikel berichteten ebenfalls über das Projekt. Durch die Schule wurden die Schüler in das Projekt eingebunden und aktive Umweltbildung betrieben. 

Die positive Einbindung der verschiedenen Gruppen führt zu weiterer Akzeptanz der Maßnahme und sensibilisierte für das Thema Regenwassernutzung. Der gepflasterte Schulhof wurde entsiegelt und durch eine Mulde mit Wiese und Gehölzen ersetzt. Neben den direkten ökologischen Aspekten wie der Grundwasserneubildung und der Entlastung des Kanalnetzes, können so auch die Schüler direkte Umweltbildung erhalten und lernen einen verantwortungsvollen Umgang mit der Ressource Regenwasser. Aufgrund der guten Zusammenarbeit der Handelnden konnte der alte Baumbestand am Bauwerk erhalten werden. 

Auf dem Grundstück anfallendes Regenwasser wird gesammelt, versickert und sofern erforderlich gedrosselt in das öffentliche Kanalnetz eingeleitet. Bei einem Starkregenereignis im Juni 2021, welches einem hundertjährigen Regenereignis entsprach, hat die Maßnahme sich bewährt und Schäden verhindert.

Das gelungene Projekt wurde im Jahr 2023 als Praxisbeispiel einer wassersensiblen Entwicklung in sächsischen Städten und Gemeinden in der dazugehörigen Veröffentlichung Vom Umgang mit Regenwasser - Ressource und Gefahr | Nachhaltige Regenwasserbewirtschaftung in Siedlungsgebieten durch das Staatsministerium für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft (SMEKUL) aufgeführt.